"Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt Brecht, Regie: Bertolt Brecht + Erich Engel
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Der historische Stream

DDR 1957 | 175 min.

Regie: Bertolt Brecht, Erich Engel

Video VoD / live

    • » ANGEBOT BEENDET - es war bis zum 24.11.2021 18:00 verfügbar
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Partner

Produktion

Deutscher Fernsehfunk
Berlin

Ko-Produktion

Berliner EnsembleBertolt-Brecht-Platz 1 10117 Berlin (Mitte)
10117 Berlin

Team / Menschen

Bertolt Brecht, Erich Engel
Helene Weigel, Ernst Busch, Ekkehard Schall, Heinz Schubert, Willi Schwabe, Angelika Hurwicz, Fred Düren, Wolf Kaiser, Regine Lutz, Wolf von Beneckendorff, Friedrich Gnaß
Paul Dessau
Teo Otto (Ausstattung), Heinrich Kilger (Ausstattung)

Hilfe & Support

Hilfestellungen finden Sie auf unserer FAQ-Seite . Bei Fragen oder Problemen wenden Sie sich gerne an den Support .

"Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt Brecht, Regie: Bertolt Brecht + Erich Engel

23. November 2021, 18 Uhr bis 24. November 2021, 18 Uhr: Der historische Stream - "Mutter Courage und ihre Kinder"

Anschließend spricht nachtkritik-Redakteur Christian Rakow mit der Schauspielerin Cordelia Wege über Schauspieltraditionen nach Brecht und das Schauspiel von Helene Weigel.

ZUR INSZENIERUNG:

"Mutter Courage und ihre Kinder" ist ein Drama, das 1938/39 von Bertolt Brecht im schwedischen Exil verfasst und 1941 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt wurde.

Es spielt im Dreißigjährigen Krieg zwischen 1624 und 1636. Erzählt wird die Geschichte der Marketenderin Anna Fierling, genannt Mutter Courage, die versucht, ihr Geschäft mit dem Krieg zu machen, und dabei ihre drei Kinder verliert.

Das Stück ist ein großes Beispiel für Bertolt Brechts Episches Theater. Der Zuschauer:innen sollten durch das Spiel erfahren und verstehen, dass der Versuch, im und mit dem Krieg Geld zu verdienen, sich gegen das eigene Leben (und das Leben der eigenen Kinder) richtet. Brecht wollte nicht von der Bühne herab lehren, sondern vorführen, die Zuschauer:innen sollten aus dem Spiel ihre eigenen Lehren ziehen. Brecht schrieb:
"Was eine Aufführung von 'Mutter Courage' hauptsächlich zeigen sollte: Daß die großen Geschäfte in den Kriegen nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Daß der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer. Daß er darum bekämpft werden muß" (aus: Theaterarbeit. 6 Aufführungen des Berliner Ensembles, Hrsg. Helene Weigel, Berlin 1961).

Zugleich war "Mutter Courage" ein erstes großes Scheitern des Epischen Theaters. Die Zuschauer:innen, gepackt vom Spiel der Helene Weigel, empfanden Mitleid mit der Marketenderin, die ihre Kinder verliert. Hanns Eisler, ein enger Freund und Mitstreiter Brechts wunderte das wenig. Wenn die Leute drei Stunden einer Schauspielerin zusehen, identifizieren sie sich, Brecht war empört, zudem musste er erleben, wie seine Feinde in der Kulturpolitik der DDR das von ihnen falsch, "aristotelisch", verstandene Brecht-Stück gegen seinen Autor lobten und verteidigten.

"Mutter Courage" war aber das triumphale Wiedererscheinen der Schauspielerin Helene Weigel auf dem deutschen Theater. Die Ehefrau Brechts und Mutter seiner Kinder hatte 1933 mit ihm Deutschland verlassen müssen.

Falsch verstanden oder richtig, "Mutter Courage" bedeutete für den Stückeschreiber und Autor Bertolt Brecht einen triumphalen Erfolg. Ein Erfolg, der ihm half sein Ensemble in Berlin, Hauptstadt der DDR, zu etablieren und von hier aus seinen Weltruf zu begründen.

Hier gibt es Ausführliches zu Mutter Courage und ihre Kinder

nachtkritik.plus und das Berliner Ensemble bieten die Fernsehaufzeichnung von 1957 der 1948/49 entstandenen Inszenierung auch in einer Version mit Audiodeskription an. Die Audiodeskription wurde erstellt im Rahmen des Pilotprojektes "Berliner Spielplan Audiodeskription", einem Projekt von FÖRDERBAND e.V. – Kulturinitiative Berlin, das es Menschen mit Sehbehinderung ermöglicht, an der Berliner Bühnenkultur teilzunehmen.

Mutter Courage und ihre Kinder
von Bertolt Brecht
Regie: Bertolt Brecht und Erich Engel, Musik: Paul Dessau, Ausstattung: Teo Otto und Heinrich Kilger, Musikalische Leitung: Hans-Dieter Hosalla.
Mit: Helene Weigel, Ekkehard Schall, Heinz Schubert, Angelika Hurwicz, Willi Schwabe, Erich Franz, Ernst Busch, Fred Düren, Wolf Kaiser, Harry Gillmann: Zeugmeister, Regine Lutz, Peter Kalisch, Wolf von Beneckendorff, Ralf Bregazzi, Axel Triebel, Bella Waldritter, Else Wolz, Friedrich Gnaß, Dieter Knaup, Hans W. Hamacher.
Premiere am 11. Januar 1949, Premiere der Neuinszenierung des Berliner Ensembles am 11. September 1951 im Deutschen Theater Berlin.
Wir zeigen die Fernsehaufzeichnung einer Direktübertragung aus dem Berliner Ensemble vom 15. Oktober 1957 in einer Kooperation mit dem Berliner Ensemble, dem Bertolt-Brecht-Archiv der Akademie der Künste und mit freundlicher Genehmigung der Brecht-Erben.
Autor der Audiodeskription: Albert Frank, Redaktion: Jutta Polic und Roswitha Röding, Sprecherin: Gina Pietsch.


Die Inszenierung ist bis 24. November 2021, 18 Uhr abrufbar.


21:00 Uhr: Nachgespräch mit der Schauspielerin Cordelia Wege

Das Gespräch zwischen der Schauspielerin Cordelia Wege und dem nachtkritik-Redakteur Christian Rakow beschreibt die Besonderheit des Schauspiels von Helene Weigel in Auseinandersetzung mit der Inszenierung von "Mutter Courage und ihre Kinder" (DDR-Fernsehen 1957) und diskutiert, welche Traditionslinien von Brecht-Weigel nach heute reichen. Cordelia Wege war eine der profilierten Darstellerinnen der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in der Intendanz von Frank Castorf und des Leipziger Centraltheaters in der Intendanz von Sebastian Hartmann, als Gast zählt sie gegenwärtig zu den Protagonistinnen des Berliner Ensembles.

Das Nachgespräch ist auch nach der Live-Sendung abrufbar.

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