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17. Februar 2023: Der historische Stream: Aus dem DDR-Theater

DDR 1980 | 120 min.

Regie: Christoph Schroth

Video VoD / live

    • » ANGEBOT BEENDET - es war bis zum 18.02.2023 19:30 verfügbar

Team / Menschen

Christoph Schroth (Regie)

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"Blaue Pferde auf rotem Gras" von Michail Schatrow, Berliner Ensemble

DER HISTORISCHE STREAM: AUS DEM DDR-THEATER
(Eine Reihe auf nachtkritik.plus, kuratiert von Nikolaus Merck
Dezember 2022-März 2023)

17. Februar 2023 19:30 Uhr bis 18. Februar 2023 19:30 Uhr

Hinweis: Die Qualität der Aufzeichnungen entspricht, was Bildschärfe betrifft, nicht unseren, von hochauflösenden HD- und Retina-Monitoren geprägten Sehgewohnheiten. Darüber hinaus wurden sie zwar digitalisiert, aber nicht digital restauriert. Wir bitten um Verständnis.


ZUM STÜCK:

Das Stück "Blaue Pferde auf rotem Gras" wurde 1980 von Christoph Schroth am Berliner Ensemble inszeniert. Schroth, 1937 in Dresden geboren und 2022 gestorben, war damals Schauspieldirektor am Theater Schwerin und gehörte zu den bekanntesten Regisseuren des Landes. Das Stück des sowjetischen Dramatikers Michail Schatrow war im Vorjahr (1979) in Moskau uraufgeführt worden und spielt 1920. Im Zentrum steht der bereits todkranke Revolutionsheld Lenin, dem sein Arzt Ruhe empfiehlt. Doch es soll ein Komsomolzen-Kongress stattfinden, und die jungen Leute bestehen auf Lenins Anwesenheit. Denn sie haben Fragen, an Lenin und die Ideale der Revolution.

Schroths Inszenierung beginnt auf dem Vorplatz des BE mit Jugendlichen des Jahres 1980. Mopeds knattern, Rockerjacken verströmen zeitgenössisches Revoluzzer-Potential einer Jugend, die mit der alt gewordenen DDR schon nicht mehr so viel verband wie die Komsomolzen mit der jungen Sowjetunion des Jahres 1920. Denen begegnen wir dann im Theater, das sie auf der ganzen Linie bespielen, wo sie in Rängen und Logen ebenso debattieren wie auf der Bühne. Dort befindet sich in seinem Metallbett auch der kranke Lenin – als Symbol für ein krankes System, den Anforderungen der Gegenwart kaum noch gewachsen.

Der Dramatiker Michail Schatrow – 1932 in Moskau als Sohn eines Ingenieurs geboren, der 1937 im Zuge des Terrors erschossen worden war – war während seiner Recherchen für das Stück zum erstem Mal auf Schatten im Heiligenschein der damals noch unangefochten verehrten Revolutionsikone Lenin gestoßen. Wenige Jahre später stand Lenin wiederum im Zentrum eines Schatrow-Stücks, "Diktatur des Gewissens", das 1988 – in der Inszenierung von Friedo Solter am Deutschen Theater – zu einem Signaturstück der Wende wurde.

Es rührte an zentrale Tabus: Junge Journalisten, die in der Redaktion des Parteiblatts "Komsomolskaja Prawda" um mehr Gedankenfreiheit streiten, beginnen ein symbolisches Gericht über Lenin abzuhalten, in dessen Verlauf sechzig Jahre sowjetischer Geschichte einer politisch-moralischen Revision unterzogen werden. Über allem schwebte der blutige Schatten Stalins. Bisher tabuisierte Verbrechen, die mit seinem Namen verbunden sind, wurden im Stück nun angesprochen. Selbst die Revolutionsikone Wladimir Iljitsch Lenin streifte plötzlich der Hauch des Zweifels.

Jetzt, in "Blaue Pferde auf rotem Gras", ist der Glaube an das Gelingen des Sozialismus noch so gut wie ungebrochen, auch wenn man die ersten Risse spürt. Der Titel des Stücks bezieht sich auf ein Wandbild, auf dem ein gelähmter Rotarmist seinen Traum von der kommunistischen Zukunft entwerfen will. Doch er stirbt, bevor er sein Bild vollenden kann. Aber die anderen sollen das Bild vollenden.

Hier der Überblickstext über die ganze Serie: "Lenin und der leise Zweifel.



"Blaue Pferde auf rotem Gras"
von Michail Schatrow

Regie: Christoph Schroth, Bühne: Matthias Stein, Kostüme: Usula Wolf, Dramaturgie: Bärbel Jaksch, Musik: Rainer Böhm.

Mit:

Arno Wyzniewski: Lenin
Holger Mahlich: Dr. Obuch
Martin Seifert: Dolgow
Michael Gerber: Abgesandter
Jaecki Schwarz: Zjurupa
Victor Deiß: Mitarbeiter im Staatsapparat
Annemone Haase: Clara Zetkin
Angelika Waller: Saposhnikowa
Katharina Körner: Lenins Sekretärin
Peter Kalisch: Dr. Epstein
Siegfried Meyer: Beisitzer
Junger Komsomolze: Manuel Soubeyrand

Studierenden der Staatlichen Schauspielschule Berlin (heute: HfS “Ernst Busch”)

Produktion Deutscher Fernsehfunk der DDR
Premiere der Inszenierung am 3. Oktober 1980 im Berliner Ensemble
Aufzeichnung vom 24. und 25. September 1980
Dauer: 120 Minuten

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